Literatur in Nordrhein-Westfalen
Landesregierung fördert die Entstehung und Vermittlung von Literatur
Nordrhein-Westfalen ist ein Literaturland: Viele Autorinnen und Autoren sind hier zu Hause, viele Literatureinrichtungen sorgen für ein attraktives und vielfältiges Veranstaltungsprogramm, viele – vor allem auch kleinere – Verlage sorgen für ein breites Literaturangebot. Die Landesregierung unterstützt die literarische Szene in vielerlei Weise.
Millionen von Menschen kennen die Texte von Annette von Droste-Hülshoff, Heinrich Heine, Heinrich Böll, Marion Poschmann oder Navid Kermani. Gelacht wird über die Texte von Frank Goosen oder Fritz Eckenga. Diese Literaten haben etwas Gemeinsames: Sie alle haben oder hatten eine enge Beziehung zu Nordrhein-Westfalen.
Neben wenigen großen belletristischen Verlagen sind es vor allem kleine, unabhängige Verlage, die die lebendige Literaturszene in Nordrhein-Westfalen mitgestalten. Dazu kommt der WDR, der einer der wichtigsten Auftraggeber für Drehbücher und Hörspiele ist.
Das Land fördert die Literatur und ihre Rezeption durch den Ausbau und die Pflege der literarischen Infrastruktur, die Bezuschussung literarischer Veranstaltungen und durch die individuelle Autorenförderung.
Literaturförderung und kulturelle Bildung
Besondere Aufmerksamkeit liegt bei der Literaturförderung auf Projekten und Veranstaltungen, die im Rahmen der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche stattfinden und mit diesen gestaltet werden. Dazu gehören die Lesungen des Friedrich-Bödecker-Kreises in Schulen und Bibliotheken, zahlreiche Lese-Förderprojekte sowie der Kinderbuchpreis des Landes Nordrhein-Westfalen.
Literaturförderung über die Literaturbüros
Wichtige Mittler und Kanäle der Literaturförderung sind die vier regional verankerten Literaturbüros in Detmold, Düsseldorf, Gladbeck und Unna. Die Landesregierung unterstützt sie mit einer institutionellen Förderung. Damit können die Büros Autoren beraten, Lesungen und andere Veranstaltungen organisieren und Projekte durchführen, wie zum Beispiel Schreibwerkstätten und andere literarische Weiterbildungsmaßnahmen, Kinder- und Jugendbuchwochen und Sommerakademien für Nachwuchsautoren.
Das Europäisches Übersetzer-Kollegium in Straelen
Nordrhein-Westfalen ist das Land des literarischen Übersetzens. Hier wird nicht nur der bundesweit einzige Masterstudiengang Literaturübersetzung (an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) angeboten. Am Niederrhein befindet sich vor allem eine der weltweit wichtigsten Anlaufstellen für Übersetzer: das Europäische Übersetzer-Kollegium (EÜK) in Straelen mit seiner großen Bibliothek. Hier finden Gäste rund um die Uhr 25.000 Nachschlagewerke, eine 60.000-bändige literarische Bibliothek mit Werken der Weltliteratur – meist in Original und Übersetzung – und 25.000 Sachbücher zur Verfügung. In 30 Appartements können Übersetzerinnen und Übersetzer aus der ganzen Welt einige Wochen lang arbeiten, wohnen und sich austauschen. Damit ist das EÜK das größte Arbeitszentrum für Übersetzer weltweit. Bis zu 20 professionelle Übersetzer aus Nordrhein-Westfalen können sich um ein Stipendium aus Landesmitteln bewerben, die von der Landesregierung selbst und von der Kunststiftung NRW vergeben werden.
Stipendien und weitere Literaturförderungsmaßnahmen
Als Teil der individuellen Künstlerförderung des Landes werden jährlich bis zu zehn Arbeitsstependien für Autorinnen und Autoren vergeben. Außerdem fördert die Landesregierung das Heinrich-Böll-Haus in Langenbroich, in dem vor allem ausländische Autoren Aufenthalt finden, die in ihrem Heimatland verfolgt oder in anderer Weise in ihrer literarischen Tätigkeit eingeschränkt werden. Neben einer institutionellen Förderung stehen auch Mittel für mehrere Stipendien zur Verfügung.
Mit zahlreichen Förderungen für Literaturfestivals wie "Wege durch das Land", "Mord am Hellweg" oder den "Literarischen Sommer", Post Poetry und anderen Lyrikwettbewerben und unterschiedlichsten Einzelveranstaltungen unterstützt die Landesregierung den Erhalt und die Weiterentwicklung des literarischen Lebens in Nordrhein-Westfalen.
Weiterführende Informationen
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- Förderprogramme Literatur
Nordrhein-Westfalen gilt mit seinem reichen literarischen Erbe zu Recht als Literaturland. Die Landesregierung will diesen Status sichern und vor allem durch die individuelle Autorenförderung und die Stärkung der literarischen Infrastruktur weiterentwickeln.
- Förderprogramm Kulturelles Erbe in Archiven
In den Archiven des Landes finden sich historische Dokumente und kulturelle Schätze. Diese gerade auch für Schülerinnen und Schüler zugänglich zu machen und sie vor dem Verfall durch Säurefraß zu schützen ist Ziel der Förderprogramme Archive.
- Förderpreis für junge Künstlerinnen und Künstler
Die Landesregierung verleiht regelmäßig kulturelle Preise an junge Nachwuchskünstlerinnen und –künstler. Sie sind Ermutigung und Anerkennung für das künstlerische Werk.
- Stipendien für Literatur
Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft vergibt Arbeitsstipendien für Autorinnen und Autoren und fördert Aufenthaltsstipendien für Autorinnen und Autoren im Künstlerdorf Schöppingen sowie für Übersetzerinnen und Übersetzer im Europäischen Übersetzerkollegium in Straelen.
- Auslandsstipendien
Internationale Kontakte sind für Künstlerinnen und Künstler eine bereichernde Facette ihrer Arbeit. Mit den Stipendien erhalten vor allem jüngere Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit, sich durch einen Auslandsaufenthalt künstlerisch weiterzuentwickeln.
- Kulturgutschutz, Substanzerhalt und Kulturerbe
Die Kultur in Nordrhein-Westfalen beruht auf vielfältigen künstlerischen, handwerklichen, technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Diese kulturelle Substanz wird in den zahlreichen Archiven, Bibliotheken, Museen, Ausstellungshäusern und öffentlichen Sammlungen der Kommunen, der Landschaftsverbände und des Landes Nordrhein-Westfalen dokumentiert.
- Kulturelle Bildung
Die Landesregierung stellt kulturelle Bildung in das Zentrum ihrer Kulturpolitik. Es geht darum, neben Wissen auch Kreativität und Aufnahme von Ästhetik zu fördern. Kulturelle Bildung soll zu kritischem Denken anregen, das Grundlage für selbstbestimmtes Leben und eine demokratisch-pluralistische Gesellschaft ist.