Hunderttausende Studentinnen und Studenten können KI-Zu-gang über Hochschule nutzen / Learning AID in Bochum bringt Expertise aus ganz Deutschland zusammen
Fest steht, dass sich Forschung, Lehre und Lernen an Hochschulen durch Künstliche Intelligenz grundlegend verändern. Was genau diese Veränderungen für den Alltag von Lehrenden und Studierenden bedeutet, wurde jetzt auf Deutschlands größter Fachtagung zu KI in der Hochschulbildung mit hochkarätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden besprochen. Kultur- und Wissenschaftsministerin Ina Brandes besuchte die Learning AID mit über 350 Teilnehmenden an der Ruhr-Universität Bochum am Mittwoch, 3. September 2025, und nahm an einer Podiumsdiskussion zu den Chancen und Herausforderungen durch KI für den Hochschulalltag teil. Organisiert wird die jährlich stattfindende Learning AID vom Projekt KI:edu.nrw, das vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen unter dem Dach der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) gefördert wird.

„Die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen sind sehr weit damit, KI für Forschung, Lehre und Lernen zu nutzen – auch dank der Förderung durch das Land. Damit gestalten sie unseren Weg von Kohle zu KI ganz wesentlich mit. Der verantwortungsvolle Einsatz der Technologie mit klaren ethischen Leitplanken birgt riesige Chancen und an den Hochschulen können unsere Fachkräfte von morgen diese Kompetenz lernen. Gemeinsam mit der DH.NRW und KI:edu.nrw hat das Ministerium für Kultur und Wissenschaft ein bundesweit führendes KI-Forum etabliert, das hier in Bochum Expertinnen und Experten aus dem ganzen deutschsprachigen Raum zusammenbringt. Von diesem Austausch werden viele Studentinnen und Studenten, Lehrende und Forschende profitieren!“
Prof. Dr. Manfred Bayer, Rektor der TU Dortmund sowie Vorsitzender des Vorstands der Digitalen Hochschule NRW: „Der Einsatz von KI bietet große Chancen für Lehre und Forschung an den Hochschulen und wird diese fundamental verändern. Universitäten in Nordrhein-Westfalen waren Vorreiter dabei, Technologien wie ChatGPT zu integrieren, statt zu verbieten. Durch die Bereitstellung von Ressourcen über DH.NRW profitieren nun alle Hochschulen im Land davon. Dabei kommt es jetzt insbesondere darauf an, unsere Studierenden so ausbilden, dass sie auf einen Arbeitsmarkt, der zunehmend durch KI geprägt wird, richtig vorbereitet sind. Sie müssen die neuen Technologien geschickt anwenden können, deren Unsicherheiten erkennen lernen und nicht zuletzt Fertigkeiten entwickeln, die nicht automatisiert werden können.“
Dr. Peter Salden, Gesamtprojektleiter von KI:edu.nrw: „Die Learning AID ist Deutschlands größte Fachtagung zu KI in der Hochschulbildung. Die hochschulübergreifenden Aktivitäten in Nordrhein-Westfalen beim Thema KI gehen allerdings darüber hinaus: KI:edu.nrw richtet das ganze Jahr über Vernetzungsveranstaltungen aus, schult Lehrende, klärt rechtliche Fragen und erarbeitet innovative technische Lösungen. Unsere Annahme ist: Gemeinsam kommen die Hochschulen bei KI weiter als alleine!“
Bei der Learning AID werden unterschiedliche Perspektiven auf Lehren und Lernen mit, durch und über KI ausgetauscht. In nahezu allen Bereichen des Hochschullebens kann KI genutzt werden – beispielsweise zur Auswertung riesiger Text- und Datenmengen, bei der Analyse des Lernerfolges, bei Service-Angeboten der Hochschulen wie der Studienberatung oder bei Vorbereitungen für Prüfungen. Die Fachtagung findet bereits zum vierten Mal in Bochum statt. Partner der Veranstaltung sind unter anderem das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt, die Stiftung Innovation in der Hochschullehre, das Hochschulforum Digitalisierung und das Netzwerk Landeseinrichtungen für digitale Hochschullehre.
KI:edu.nrw zählt zu verschiedenen Angeboten, die das Land Nordrhein-Westfalen für die Hochschulen geschaffen hat – gerade auch um hochschulübergreifende Zusammenarbeit zu lehr- und lernbezogenen KI-Anwendungen und Verfahren zur Lerndatenanalyse zu unterstützen.
Ein weiteres Beispiel ist das Projekt KI:connect.nrw an der RWTH Aachen, das den Hochschulen die Voraussetzungen bietet, offizielle KI-Zugänge für ihre Mitarbeiter und Studierenden einrichten zu können. Ohne die durch das Land geförderte Schnittstelle müssten sich Nutzerinnen und Nutzer in der Regel mit einem persönlichen Account anmelden und dem Anbieter weitere Informationen mitteilen, um mit dem KI-Dienst arbeiten zu können. Seit Anfang des Jahres steht allen öffentlich-rechtlichen Hochschulen sowie den Kunst- und Musikhochschulen die zentrale Schnittstelle zur Verfügung, die es Hochschulangehörigen ermöglicht, zum Beispiel ChatGPT zu nutzen, ohne persönlichen Informa-tionen zu überlassen. Dabei ist gesichert, dass Anfragen anonym an einen Server in Europa geschickt werden und nicht zu Trainingszwecken der KI verwendet werden.
Das Projekt hat Anfang des Jahres seinen Testbetrieb erfolgreich aufgenommen. Mittlerweile befinden sich 22 Hochschulen im aktiven Anschluss oder haben diesen bereits umgesetzt. Weitere Hochschulen wollen folgen. Künftig können auch öffentlich-rechtliche Hochschulen aus anderen Ländern die Schnittstelle nutzen.
Ein drittes vom Land gefördertes Projekt ist OpenSource-KI.NRW. Dies erprobt die Skalierbarkeit von OpenSource-LLMs (Large Language Models – große Sprachmodelle) im Hochschulkontext. Das Vorhaben ist an der Ruhr-Universität-Bochum angesiedelt. Daran beteiligt ist die Universität zu Köln, die Ressourcen ihres TIER2-Rechners zur Verfügung stellt.
Unter dem Dach der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) haben sich nordrhein-westfälische Hochschulen mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft zusammengeschlossen, um hochschulartübergreifend in den Bereichen Studium und Lehre, Administration und Digitale Infrastruktur eng zusammenzuarbeiten. Die DH.NRW fungiert als Weichen-steller und Treiber im Bereich digitale Transformation an den nordrhein-westfälischen Hochschulen.