Die Nachfolgerin von Ivo Van Hove tritt zum 1. November 2026 ihr Amt an. Ministerin Brandes: Hochkultur mit Show und Spektakel tut der Ruhrtriennale gut.
Ab August präsentiert Ivo Van Hove als Intendant der Ruhrtriennale seine zweite Spielzeit. Kurz vor der Halbzeit seiner Intendanz hat Kulturministerin Ina Brandes heute in Bochum die nachfolgende Intendantin vorgestellt: Die Regisseurin Lydia Steier übernimmt turnusgemäß für drei Jahre (Spielzeiten 2027-2029) die künstlerische Leitung des größten Kulturfestivals in Nordrhein-Westfalen. Der Aufsichtsrat der Kultur Ruhr GmbH hat unter Vorsitz von Ministerin Brandes die künftige Intendantin einstimmig ernannt; das Landeskabinett hat die Personalie in seiner heutigen Sitzung beschlossen. Lydia Steier tritt ihr Amt am 1. November 2026 an.

„Lydia Steier passt hervorragend zum Ruhrgebiet! Die bislang jüngste Intendantin der Ruhrtriennale ist in Amerika geboren und hat ein sehr gutes Gespür dafür, die Hochkultur mit Show und Spektakel zu einem berauschenden Erlebnis zu machen. Diese Mischung tut der Ruhrtriennale gut und wird ganz sicher den Geschmack des Publikums treffen. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit!“
Die neue Intendantin zählt zu den gefragtesten Regisseurinnen ihrer Generation. Sie hat in den vergangenen Jahren außerordentlich erfolgreich als freie Opernregisseurin gearbeitet und so die Gegebenheiten des künstlerischen Schaffens an zahlreichen Häusern erfahren. Unter anderem hat sie an der Oper Frankfurt, an der Opéra national de Paris, an der Oper Köln, dem Theater an der Wien, bei den Salzburger Festspielen sowie an der Staatsoper Unter den Linden inszeniert. Weitere Engagements führten sie nach Genf, New York und Tokio. Von 2020 bis 2023 war sie Operndirektorin am Theater Luzern.
Lydia Steier: „Dieses Festival ist ein Liebesbrief an die Kunst und hat sich in einem Vierteljahrhundert als Deutschlands bedeutendstes internationales Kunstfestival etabliert: 25 Jahre voller künstlerischer Wagnisse, mutiger Stimmen und radikaler Schönheit. Es ist mir eine große Ehre und ein aufregendes Privileg, die Ruhrtriennale im Jahr ihres 25. Jubiläums leiten zu dürfen. Gemeinsam mit meinem Team möchte ich diese eindrucksvolle Geschichte fortschreiben – mit einem Programm, das die Begegnung ins Zentrum stellt. Wir wollen Gemeinschaft wagen, Räume öffnen, Teilhabe ermöglichen und die Verbindung zwischen dem Festival und den urbanen, vielfältigen Lebensrealitäten des Ruhrgebiets vertiefen.“
Garrelt Duin, Regionaldirektor des Regionalverbandes Ruhr: „Die neue Intendantin hat den Aufsichtsrat nicht nur überzeugt, sondern begeistert. Ihre Erfahrung, aber insbesondere ihr Ansatz, die Ruhrtriennale noch stärker mit der Region und den Menschen im Ruhrgebiet zu verbinden, lässt uns mit großer Vorfreude auf die Jahre 2027 bis 2029 blicken.“
Dr. Vera Battis-Reese, Geschäftsführerin der Kultur Ruhr GmbH: „Ich freue mich sehr, dass der Aufsichtsrat für die Ruhrtriennale 2027 bis 2029 mit Lydia Steier eine international erfolgreiche Regisseurin gewinnen konnte, die mit Inspiration und Begeisterung für dieses einzigartige Festival und das Ruhrgebiet brennt. Aktuell sind wir voller Vorfreude auf die zweite Festivalausgabe von Ivo Van Hove, die am 21. August eröffnet. Genau das ist es, was die Ruhrtriennale auszeichnet und sie so vielseitig, innovativ und besonders macht: dass jeder Intendant und jede Intendantin neue kühne Festivalentwürfe mitbringt und für unser Publikum außergewöhnliche und mitreißende Kunst entstehen lässt.“
Die Ruhrtriennale – das Festival der Künste – lädt jedes Jahr im Spätsommer Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt ein, die monumentale Industriearchitektur des Ruhrgebiets zu bespielen. Hallen, Kokereien und Maschinenhäuser des Bergbaus und der Stahlindustrie verwandeln sich für rund einen Monat in beeindruckende Spielorte für neue Formen des Musiktheaters und andere spektakuläre Produktionen an der Schnittstelle von Schauspiel, Tanz, Performance, Musik und Bildender Kunst. Die Programmausrichtung wird maßgeblich von der Intendanz bestimmt, die alle drei Jahre neu berufen wird. Der Intendant der Festivalausgaben 2024–2026 ist der Belgische Theaterregisseur Ivo Van Hove. Allein 70.000 Menschen kamen im vergangenen Jahr zu den Veranstaltungen der Ruhrtriennale in Bochum, Duisburg und Essen – mehr als je zuvor.
Das Programm für die diesjährige Spielzeit vom 21. August bis 21. September 2025 umfasst 35 Produktionen und Projekte, darunter 13 Eigen- und Koproduktionen sowie Auftragswerke, fünf Uraufführungen, eine europäische und 9 deutsche Erstaufführungen. Das vielstimmige künstlerische Programm wird an elf verschiedenen Orten in den Ruhrgebietsstädten Bochum, Duisburg, Essen und Gladbeck zu erleben sein. Beteiligt sind rund 630 Künstlerinnen und Künstler aus über 38 Ländern.
Weiterführende Informationen zur Ruhrtriennale sowie Tickets finden Sie unter: https://www.ruhrtriennale.de/
Zur Person
Lydia Steier (*1978 in Hartford/Connecticut, USA) begann ihre Regiekarriere 2009 am Deutschen Nationaltheater Weimar. Die 47-Jährige steht für bildstarke Operninszenierungen mit anspruchsvollen Inhalten in ungewöhnlichen Formaten. Dabei bedient sie sich eines breiten Repertoires, das sowohl klassische als auch moderne Werke umfasst. Sie ist engagierte Fürsprecherin Neuer Musik und hat sich zuletzt zahlreichen Uraufführungen von Werken zeitgenössischer Komponistinnen und Komponisten gewidmet, die auf internationalen Festivals in Hongkong, Dublin, Hamburg, New York und Wien präsentiert wurden. Sie hat mit Größen ihres Fachs zusammengearbeitet: Dazu zählen die Dirigentinnen und Dirigenten wie Kirill Petrenko, Simone Young und Joana Mallwitz, die Sängerinnen und Sänger Asmik Grigorian, Christiane Karg und Wolfgang Koch sowie der Schauspieler Klaus Maria Brandauer.
Lydia Steier wurde zweimal für den renommierten Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominiert. Ihre Inszenierung von Karlheinz Stockhausens „Donnerstag aus Licht“ am Theater Basel wurde 2016 von Kritikern in der Zeitschrift Opernwelt zur „Aufführung des Jahres“ gekürt. Im Jahr 2024 wurde Lydia Steier von derselben Zeitschrift als „Regisseurin des Jahres“ ausgezeichnet und erhielt im selben Jahr den renommierten Oper!-Award als „Beste Regisseurin“. Mit einer Neuinszenierung von Richard Wagners „Tannhäuser“ feierte sie vor Kurzem ihr Regie-Debüt an der Wiener Staatsoper.
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v.l.n.r: Dr. Vera Battis-Reese (Geschäftsführerin der Kultur Ruhr GmbH), Ina Brandes (Ministerin für Kultur und Wissenschaft), Lydia Steier (Künftige Intendantin Ruhrtriennale), Garrelt Duin (Regionaldirektor des Regionalverbandes Ruhr)
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v.l.n.r: Dr. Vera Battis-Reese (Geschäftsführerin der Kultur Ruhr GmbH), Ina Brandes (Ministerin für Kultur und Wissenschaft), Lydia Steier (Künftige Intendantin Ruhrtriennale), Garrelt Duin (Regionaldirektor des Regionalverbandes Ruhr)