KULTUR UND WISSENSCHAFT

IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Nachhaltigkeit in der Kultur stärken! Vierte Runde der Weiterbildung zum „Transformationsmanagement nachhaltige Kultur“ abgeschlossen

07.07.2025
Thema: Kultur

Staatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert überreichte 19 Absolventinnen und Absolventen ihre Zertifikate im Forum Freies Theater Düsseldorf

Von der Solaranlage auf dem Dach über ein nachhaltiges Musikfestival mit Gütesiegel bis zum coolen, kühlen Kulturbunker für die ganze Nach-barschaft: Bereits zum vierten Mal haben sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Weiterbildung „Transformationsmanagement nachhaltige Kultur“ mit konkreten Projekten zur Nachhaltigkeit in der Kultur beschäftigt. Gonca Türkeli-Dehnert, Staatssekretärin im Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, hat am Montag, 7. Juli 2025, im Forum Freies Theater Düsseldorf 19 neue Transformationsmanagerinnen und -manager in einer Feierstunde gewürdigt.


„Aus vier Weiterbildungsrunden ist in Nordrhein-Westfalen ein lebendiges Netzwerk von Nachhaltigkeitsbeauftragten entstanden. Ein nachhaltiger Effekt, der über die reine Wissensvermittlung hinausgeht. Wir helfen unseren Kultureinrichtungen dabei, sich selbst zu helfen. Aus dem Netzwerk heraus entstehen Ideen und Projekte, die Impulse in die ganze Szene geben. Damit ist die Weiterbildung selbst nachhaltig.“

Kulturstaatssekretärin Gonca Türkeli-Dehnert

Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert seit 2023 die Weiterbildungsmaßnahme, die das Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit für Kultur und Medien gemeinsam mit der IHK Köln für Beschäftigte in den Kulturbetrieben entwickelt hat. Insgesamt haben inzwischen 85 Transformationsmanagerinnen und -manager die Weiterbildung abgeschlossen. So ist im ganzen Land ein Netzwerk entstanden, das sich zu Themen wie Klimabilanzen, Entsiegelung oder ressourcenschonende Theaterproduktionen gegenseitig unterstützt.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vierten Weiterbildungsrunde kommen aus ganz unterschiedlichen Kultureinrichtungen – von großen Häusern wie der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen oder dem Schauspielhaus Bochum über das Kunstmuseum Gelsenkirchen bis hin zu freien Theater- und Performance-Netzwerken. In Gruppenarbeiten haben sie für fünf Kulturorte Nachhaltigkeitskonzepte entwickelt: für das Aachener Musikfestival Kimiko Isle of Campus Festival, den Kulturbunker in Köln-Mülheim, die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf, das Kunstmuseum Gelsenkirchen und das Dortmunder U.

Nachhaltigkeitskonzepte für fünf Kulturorte Kimiko Isle of Campus Festival

Das Aachener Musikfestival möchte als eines der ersten Festivals die Zertifizierung „Blauer Engel für Veranstaltungen“ erhalten. Seit Januar 2025 können Veranstalter das Umweltzeichen für nachhaltige Events beantragen. Die Anforderungen umfassen zentrale Nachhaltigkeitsfelder wie umweltfreundliche Mobilität, erneuerbare Energieversorgung, nachhaltige Gastronomie oder Abfallvermeidung.

Kulturbunker Köln-Mülheim

Die Transformationsmanager haben analysiert, was es bei Hitzewellen in Köln-Mülheim braucht. Der Kulturbunker ist ein „cooler“ und zugleich „kühler“ Ort. Eine Solaranlage, die auf das Gebäude angepasst ist, würde für eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks sorgen. Der Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg steht unter Denkmalschutz. Bei der Empfehlung für mögliche Modelle einer Photovoltaik-Anlage wurde dies berücksichtigt.

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen

Das Herzstück des Konzepts ist das K-Future Lab. Die derzeit ungenutzte Kuppel des K21 in Düsseldorf soll umgestaltet werden als Raum für Programme und Projekte zu Kunstvermittlung – vom Klima-Bücherregal bis hin zum ökologischen Rahmenprogramm zu den Ausstellungen.

Kunstmuseum Gelsenkirchen

Unter dem Motto „GEmeinsam wachsen“ steht das Konzept für das Kunstmuseum in Gelsenkirchen. Eine dringend notwendige neue Klimaanlage soll für den Erhalt der Kunst und einer Verbesserung der Energieeffizienz sorgen. Das eintrittsfreie Museum würde so zu einem Ort, der auch Schutz vor Hitze bietet.

Dortmunder U

Das Dortmunder U beherbergt eine große Bandbreite an Institutionen und Initiativen, die jede für sich Projekte zur Nachhaltigkeit verfolgt: von der Ökoprofit-Zertifizierung des Hartware Medienkunst-Vereins (HMKV) bis zum Spezialbeton auf dem Vorplatz des Gebäudes, der unter Lichteinfluss chemisch reagiert und so hilft, Schadstoffe in der Luft abzubauen. In dem Gruppenkonzept sind weitere Projekte geplant: eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Verwaltungsgebäudes ebenso wie ein Kunstwalk, um den Weg zum Museum für die zu Fuß kommenden Besuchenden attraktiv zu gestalten.