Ministerin Brandes: Eine hochschulweit einmalige Lehr- und Forschungsumgebung für digitale Medienproduktion
Modernste Medientechnologien sind an der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) ab sofort in einem hochschulweit einmaligen Mehrzweck-Studio integriert, dem Visual Effects Labor. Im VFX Lab werden Studentinnen und Studenten sowie Partner aus Lehre, Forschung und Medienproduktion, kreativ und praxisnah im Bereich Virtual Production arbeiten. Die Hochschule will mit der neuen Ausstattung die Medienproduktion der Zukunft mitgestalten. Auch nationale wie internationale Forschungs- und Projektkooperationen werden dort künftig umgesetzt. Am Mittwoch, 16. Juli 2025, eröffnete Wissenschaftsministerin Ina Brandes gemeinsam mit der Hochschule das VFX Lab am Campus Lippstadt.

„Digitalisierung ist für unzählige Forschungs- und Arbeitsbereiche unverzichtbar. Mit dem VFX Lab bietet die HSHL eine hochschulweit einmalige Lehr- und Forschungsumgebung für digitale Medienproduktion an. Viele zukünftige Medienschaffende, Ingenieurinnen und Ingenieure der Audio- und Video-Technologie werden auf dem neuesten Stand der Technik zu Fachleuten ausgebildet. Die Ausbildung junger Menschen zu qualifizierten Fachkräften ist die entscheidende Zukunftsfrage, ob wir unseren Wohlstand werden halten und mehren können.“
HSHL-Präsidentin Prof. Dr.-Ing. Kira Kastell: „Das VFX Lab ist ein Allein-stellungsmerkmal für die HSHL. Es erlaubt nicht nur eine praxisorientierte Ausbildung auf höchstem Niveau, sondern bietet auch enormes Potenzial für Forschungskooperationen.“
Initiator und Projektleiter Prof. Stefan Albertz: „Virtual Production lebt vom Zusammenspiel aus Kunst, Kultur und Technologie – eine Herausforderung, der wir als Hochschule international vernetzt, lehrend und forschend begegnen. Das VFX-Lab ist in Deutschland einzigartig und setzt auch europaweit Maßstäbe. Es verbindet.“
Das virtuelle Mehrzweck-Studio eignet sich zum Beispiel für Film- und Fernsehen-Produktionen, Werbung und Live-Events. Herzstück sind LED-Wände, die mit einer Echtzeit-Computergrafik kombiniert sind. Anders als herkömmliche Green Screens, bei denen Hintergrundbilder nachträglich eingefügt werden, können die Wände mit Tausenden LEDs schon während eines Drehs hochauflösende Grafiken anzeigen. Die integrierten Motion-Capture-Systeme zeichnen zudem hochpräzise Bewegungs- und Mimik-Daten für Animationen, Spiele oder medizinische Anwendungen auf. Weiterer Vorteil: Das VFX Lab hängt unmittelbar an der Photovoltaik-Anlage am Campus Lippstadt, passt sich an den verfügba-ren Strom an und hilft, den CO₂-Verbrauch zu reduzieren.
Als bundesweit einzige staatliche Hochschule bietet die HSHL eine solche professionelle Ausstattung für Virtual Production. Im VFX Lab werden die Studiengänge „Computervisualistik und Design“ und „Electronic Engineering“ arbeiten. Die Studentinnen und Studenten lernen, selbst professionelle Filmaufnahmen, Animationen oder Games zu produzieren. Zukünftig sollen jährlich Workshops des Studiengangs „Visual Effects & Virtual Productions“ in Lippstadt angeboten werden. Zudem werden Konzepte mit anderen Studiengängen der Filmuniversität Babelsberg entwickelt, um anspruchsvollere Filmproduktionen zu realisieren.
Hintergrund
Das Visual Effects Labor ist akustisch optimiert, klimatisiert und verfügt über einen tragfähigen Boden samt einer Außenzufahrt für Material, Großobjekte und Fahrzeuge. Das Studio ist auch für Fahrsimulationen nutzbar. Zu den technischen Highlights gehört ein objektbasiertes 360°-Audiosystem. Die Haupt-LED-Wand misst 19x4 Meter und zeigt rund 32 Millionen Pixel an. Die mobile Wand hat eine Fläche von neun Quadratmetern und kann rund 3,7 Millionen Pixel wiedergeben. Zusammen sind über 100 Millionen einzelne LEDs installiert. Die gesamte Bildfläche misst 85 Quadratmeter und ist damit rund 44-Mal größer als ein 83-Zoll-TV. Für das VFX Lab wurden auf dem Campus Lippstadt über 40 Kilometer Glasfaserkabel verlegt.
Die Hochschule Hamm-Lippstadt bietet innovative und interdisziplinäre Studiengänge aus den Bereichen Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften, Informatik und Wirtschaft an. In 14 Bachelor- sowie zehn Masterstudiengängen qualifizieren sich an der HSHL derzeit 4900 Studentinnen und Studenten praxisorientiert für den späteren Beruf.
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