Exascale-Supercomputer JUPITER am Forschungszentrum Jülich geht in Betrieb / Ministerpräsident Wüst: Meilenstein für den Strukturwandel und unseren Weg von der Kohle zur KI
In Nordrhein-Westfalen hat ein neues Zeitalter für Künstliche Intelligenz in Europa begonnen: JUPITER, der erste europäische Supercomputer der Exascale-Klasse, hat auf dem Campus des Forschungszentrums Jülich seinen Regelbetrieb aufgenommen. Bundeskanzler Friedrich Merz, Ministerpräsident Hendrik Wüst und EU-Forschungskommissarin Ekaterina Zaharieva weihten das Rechenzentrum am Freitag, 5. September 2025, ein. An der Eröffnung mit Vertreterinnen und Vertretern des Forschungszentrums und des Jülich Supercomputing Centre nahmen auch Bundesforschungsministerin Dorothee Bär, Bundesdigitalminister Dr. Karsten Wildberger und Wissenschaftsministerin Ina Brandes teil. Die Kapazität von mehr als einer Trillion Rechenoperationen pro Sekunde macht JUPITER aktuell zum viertschnellsten Supercomputer der Welt.

„Künstliche Intelligenz ist größer als alles, was unser Land in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Die Zukunft beginnt jetzt – und Nordrhein-Westfalen geht voran. JUPITER ist ein Meilenstein für den Strukturwandel im Rheinischen Revier und für unseren konsequenten Weg von der Kohle zur KI. Mit dem schnellsten Supercomputer in Europa nähern wir uns in großen Schritten unserem Ziel, Nordrhein-Westfalen zu dem KI-Hotspot in Europa zu machen.“ JUPITER bedeute zudem einen Meilenstein für die europäische digitale Souveränität, so Wüst: „Der freie Westen muss die Heimat einer freien und vertrauenswürdigen KI sein. JUPITER wird mit Ökostrom betrieben und ist der energieeffizienteste Superrechner der Welt. Heute zeigen wir der Welt: Nordrhein-Westfalen hat die Chance des Wandels erkannt und beherzt ergriffen.“
Wissenschaftsministerin Ina Brandes diskutierte während der Einweihungsfeier mit Bundesministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt Dorothee Bär zum Thema „KI für ein starkes Europa mit JUPITER“. Sie betont:

„Dass einer der schnellsten Supercomputer der Welt hier in Nordrhein-Westfalen steht, ist ein starkes Signal. JUPITER wird die besten Köpfe aus aller Welt anziehen und neue Anwendungen hervorbringen, die unser Leben besser machen – von innovativen Therapien in der Medizin bis zu smarten Mobilitätslösungen. Gleichzeitig bringt der technologische Fortschritt ethische Herausforderungen mit sich. Als Land Nordrhein-Westfalen investieren wir in die wichtigen Zukunftsthemen, die unsere Unabhängigkeit und Werte in Europa stärken.“
Das JUPITER-Rechenzentrum in Jülich besteht aus rund 50 Container-Modulen auf mehr als 2.300 Quadratmetern Fläche. Der Supercomputer ist ausgelegt für Simulationen und KI-Anwendungen in Wissenschaft und Industrie, die maximale Rechenkraft erfordern. JUPITER ist das erste System in Europa mit einer Rechenleistung von mehr als einem ExaFLOP/s. Dies entspricht etwa der Rechenleistung von einer Million moderner Smartphones. Die Abkürzung JUPITER steht für „Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research“. Das Projekt wird mit rund 500 Millionen Euro zur Hälfte von der europäischen Supercomputing-Initiative EuroHPC JU und zu je einem Viertel vom Bund und dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft finanziert. Die öffentlich-private Initiative hatte Jülich im Juni 2022 als Standort für Europas ersten Exascale-Supercomputer ausgewählt.
Als Innovationszentrum und dichtester Forschungs- und Wissenschaftsraum Europas ist Nordrhein-Westfalen attraktiver Standort für Unternehmen, Industrie und damit auch für Investitionen. Das Unternehmen Microsoft tätigt mit insgesamt 3,2 Milliarden Euro die größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte in Deutschland mit dem Schwerpunkt auf das Rheinische Revier. Mit der Investition entstehen KI-Rechenzentren, mit denen die Verfügbarkeit von Cloud-Services in ganz Deutschland signifikant steigen wird. Im Juni 2025 starteten Microsoft und das Land eine Skilling-Initiative für Künstliche Intelligenz. Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zeigt: Der potenzielle Beitrag zur Bruttowertschöpfung Nordrhein-Westfalens allein durch generative KI liegt bei bis zu rund 70 Milliarden Euro – das höchste Potenzial unter allen Bundesländern.
Weitere Informationen zum Exascale-Supercomputer JUPITER bietet das Forschungszentrum Jülich auf seiner Webseite an.