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Horizont Europa

Horizont Europa

Seit 2021 gibt es „Horizont Europa“, das aktuelle EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation. Gemeinsam mit den EU-Strukturfonds unterstützt es Forschende aus Wissenschaft und Unternehmen dabei, ihre Ideen zu verwirklichen.

Horizont Europa Das EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation in Europa

„Horizont Europa“ (Horizon Europe) ist das aktuelle Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation (FuI) für den Zeitraum 2021-2027, umfangreicher als das Vorgängerprogramm „Horizont 2020“ (Horizon 2020) und damit eines der größten Förderprogramme für Forschung und Innovation weltweit.

Es unterstützt Forschende aus Wissenschaft und Unternehmen dabei, ihre Ideen zu verwirklichen. Dabei werden Aktivitäten in allen Phasen gefördert: von der Grundlagenforschung über die anwendungsorientierte Forschung bis hin zur Markteinführung neuer Technologien und Dienstleistungen.

Nordrhein-Westfalen partizipiert an und profitiert von den europäischen Rahmenprogrammen für Forschung und Innovation. Beispiele für erfolgreiche NRW-Projekte aus dem vorherigen Förderprogramm „Horizont 2020“ finden Sie in der Broschüre „EUROPÄISCHE FORSCHUNGSFÖRDERUNG - INSPIRIERENDE PROJEKTE AUS NRW". 

Im Überblick Zentrale Fragen und Antworten

  • Laufzeit: 2021 bis 2027
     
  • Budget: insgesamt rund 95,5 Milliarden Euro (zu jeweiligen Preisen, inkl. 5,4 Milliarden Euro aus dem Programm „NextGenerationEU“)
     
  • Eine Förderung von bis zu 100 Prozent der direkten Kosten plus 25 Prozent Pauschale für indirekte Kosten
     
  • Mehr Flexibilität und einfachere Beteiligungsregeln, zum Beispiel Verzicht auf Zeiterfassung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Vollzeit in einem Projekt arbeiten
     
  • Internationale Sichtbarkeit und wissenschaftliche Reputation für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
     
  • Chancen auf exzellente internationale und interdisziplinäre Konsortien aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen
     
  • Individuelle Förderung und Stipendien zur Laufbahnentwicklung
     
  • Chancen auf die Besetzung neuer Forschungsfelder
     
  • Langfristige Netzwerkeffekte (z.B. Folgeprojekte anderer Mittelgeber, Folgeaufträge)
  • Die Wirkung des Programms wird maximiert und es werden Erfolge in den strategischen Schwerpunktbereichen der EU – etwa Wiederaufbau, ökologischer, sozialer und digitaler Wandel – erzielt und globale Herausforderungen angegangen, die sich auf die Lebensqualität im Alltag auswirken;
     
  • Die europäische Wissenschaft und Technologie soll durch verstärkte Investitionen in hochqualifizierte Menschen und Spitzenforschung gestärkt werden;
     
  • Die industrielle Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationsleistung der EU sollen gefördert werden, insbesondere durch die Unterstützung marktschaffender Innovationen über den Europäischen Innovationsrat und das Europäische Innovations- und Technologieinstitut;
     
  • Der Zugang zu Exzellenz für Forschende in ganz Europa soll verbessert werden, um die Teilhabe und die Zusammenarbeit zu fördern.
  • Unterstützung bahnbrechender Innovationen => Europäischer Innovationsrat: Zentrale Anlaufstelle, die vielversprechende Ideen vom Labor bis zur konkreten Anwendung führen und die innovativsten Start-ups und Unternehmen bei der Entwicklung ihrer Ideen unterstützen wird.
     
  • Erarbeitung gezielter Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern => EU-Missionen: Mit ehrgeizigen, anspruchsvollen Zielen sollen Probleme angegangen werden, die unser tägliches Leben betreffen - von der Krebsbekämpfung über Anpassung an den Klimawandel, Leben in grüneren Städten, Gewährleistung gesunder Böden für Lebensmittel, Natur, Menschen und Klima bis hin zum Schutz unserer Gewässer und Ozeane.
     
  • Rationalisierung der Finanzierungslandschaft => Gestraffter Ansatz für europäische Partnerschaften: Reduzierung der Anzahl der Partnerschaften bei gleichzeitiger Förderung einer breiten Beteiligung von Partnerinnen und Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor.
     
  • Stärkung der internationalen Zusammenarbeit => erweiterte Kooperationsmöglichkeiten: Erleichterte Beteiligungsmöglichkeiten für Nicht-EU-Länder (Drittländer) mit guten Kapazitäten in Wissenschaft, Technologie und Innovation.
     
  • Mehr Offenheit => Politik der offenen Wissenschaft: Offener Zugang zu Veröffentlichungen und Gewährleistung des offenen Zugangs zu Forschungsdaten. Gegebenenfalls Inanspruchnahme der European Open Science Cloud möglich.
     
  • Förderung der Beteiligung und Verringerung der F&I-Lücke in Europa => Erhöhung der Beteiligung und Verbreitung von Exzellenz: Breites Spektrum von Maßnahmen zur Unterstützung von Ländern mit geringerer F&I-Leistung, zum Aufbau von Exzellenzzentren, zur Verbesserung ihrer Kapazitäten und zur Erleichterung von kooperativen Beziehungen.
     
  • Steigerung der F&I-Wirkung => Synergien mit anderen EU-Programmen und -Maßnahmen: Reihe praktischer Lösungen zur Umsetzung von Horizont Europa und einschlägigen F&I-bezogenen Programmen und Strategien (z. B. InvestEU, Erasmus+, EU-Kohäsionspolitik, Digitales Europa, Europäische Struktur- und Investitionsfonds, Fazilität "Connecting Europe" und die Aufbau- und Resilienzfazilität) in Synergien, um eine schnellere Verbreitung auf nationaler und regionaler Ebene sowie die Übernahme von F&I-Ergebnissen zu fördern.
     
  • Abbau des Verwaltungsaufwands => einfachere Vorschriften: Erhöhung der Rechtssicherheit und Verringerung des Verwaltungsaufwands für Begünstigte und Programmverwalter.

Kurz erklärt Die Struktur von "Horizont Europa"

Das EU-Rahmenprogramm ruht auf drei Pfeilern. Diese sind:

  1. „Wissenschaftsexzellenz“, 
  2. „Globale Herausforderungen und industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas“ sowie 
  3. „Innovatives Europa“. 

Ergänzt werden sie durch den Querschnittsbereich „Erhöhung der Beteiligung und Stärkung des Europäischen Forschungsraumes“.

Pfeiler des EU-Rahmenprogramms "Horizont Europa"

Hintergrund Wissenswertes zu „Horizont Europa“

„Horizont Europa“ bündelt die gemeinschaftlichen Anstrengungen Europas in Forschung, Technologie und Innovation, um Lösungen für die großen gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen zu finden. 

„Horizont Europa“ ist eines der weltweit größten, durch öffentliche Gelder finanzierten Förderprogramme für Forschung und Innovation. Im Fokus liegt der Aufbau einer wissens-/innovationsgestützten Gesellschaft und einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Ein vereinfachtes Finanzierungsmodell und unbürokratischere Abläufe sollen mehr potenzielle Programmteilnehmende aus Universitäten, Forschungsin¬stituten und Unternehmen ansprechen. Speziell der Mittelstand soll stär¬ker profitieren, die Antragsprozeduren werden gestrafft und die Forschungspolitik mit der Strukturförderung verzahnt. 

Unter der Leitlinie „Kein Antrag ohne Beratung“ bietet die Landesregierung ein umfassendes Unterstützungsangebot für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen an, um sich erfolgreich um die Mittel der Europäischen Forschungs- und Innovationsförderung zu bewerben. Diese Maßnahmen sind in einem Handlungskonzept beschrieben mit dem Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit von Wissenschaft und Wirtschaft zu steigern. 

Dies geschieht durch eine intensive internationale Vernetzung und eine möglichst hohe Beteiligung von Akteuren aus Nordrhein-Westfalen an den Instrumenten des Europäischen Forschungsraumes.

Der Innovationsförderung kommt in den Maßnahmen des Handlungskonzepts ein stärkeres Gewicht als bisher zu. Dadurch soll eine höhere Anzahl an Forschungsergebnissen in Deutschland und Europa in die Anwendung im Markt gebracht und dadurch die Innovationslücke überwunden werden. 

Unterstützungsangebote Wer kann helfen und beraten?

Neben den zentralen Angeboten der ZENIT GmbH, den Nationalen Kontaktstellen, und der Kooperationsstelle EU der Wissenschaftsorganisationen (KoWi) helfen die Beratungsbüros der Hochschulen, Universitätsklinika und Forschungseinrichtungen bei der Antragsplanung und Projektdurchführung. 

Nachfolgend finden Sie mehr Informationen zu den entsprechenden Einrichtungen.

Informiert bleiben Newsletter & E-Portal "Horizont Europa"

Newsletter „Horizont Europa“ 

Der Newsletter zu „Horizont Europa“ (Link) erscheint regelmäßig im vierwöchigen Turnus oder nach Bedarf. Er dient der gezielten Bekanntmachung von europäischen Forschungs-, Entwicklungs- und Innovations-Aktivitäten für Wissenschaft und Unternehmen in Nordrhein-Westfalen.
 

E-Portal „Horizont Europa“ für NRW

Stimmen Sie sich auf Europa und die vielfältigen Möglichkeiten der internationalen Kooperation ein. Bekommen Sie auf Basis von laufenden oder kürzlich abgeschlossenen EU-geförderten Projekten einen tiefgreifenden Einblick in die Einzigartigkeit internationaler Projekte für Forschung und Innovation. 

Das E-Portal „Horizont Europa für NRW" (Link) gibt Ihnen einen Eindruck, welchen Beitrag EU-Projekte mit NRW-Beteiligung, oftmals unter NRW-Koordination, bei der modernen und nachhaltigen Gestaltung in den wichtigen und aktuellen Themenfeldern für Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft in NRW und Europa bereits einnehmen.

Erfahren Sie, wie Sie sich an den digitalen Ständen der einzelnen EU-Projekte über Videos, Präsentationen, Roll-ups und Verlinkungen zu den Forschungs- und Innovationstätigkeiten von Konsortien informieren können. 

NRW zieht erfolgreiche Bilanz zur Halbzeit des EU-Forschungsrahmenprogramms Halbzeitveranstaltung „Horizont Europa.NRW – Erfolge im Blick“ am 14. März 2024

Am 14. März 2024 fand in Düsseldorf die Halbzeitveranstaltung „Horizont Europa.NRW – Erfolge im Blick“ zum EU-Rahmenprogramm für Forschung und Innovation mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Politikerinnen und Politiker sowie Vertreterinnen und Vertretern aus der europäischen Wirtschaft statt. 

Wissenschaftsministerin Ina Brandes konnte zu Beginn über einen großen Erfolg für Nordrhein-Westfalen berichten, denn von den bislang von Brüssel bewilligten Mitteln in Höhe von über 30 Mrd. Euro hat NRW rund 840 Mio. Euro eingeworben und belegt somit deutschlandweit eine Spitzenposition. Das sei ein richtiger Schub für die Forschung in Nordrhein-Westfalen, der die enorme internationale Reputation des Standorts bestätigt und unterstreicht. 

In der anschließenden Podiumsrunde mit Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Kommission, des Bundes sowie der nordrhein-westfälischen Wissenschaft und Wirtschaft unter der Moderation von Professorin Wolff, der Rektorin der Universität Wuppertal, wurde diskutiert, wie es gelingen könne, Forschung und Innovation dauerhaft zu stärken. Die unterschiedlichen Standpunkte der Podiumsteilnehmenden sorgten für eine lebhafte Debatte, die inhaltlich viele spannende Impulse für die restliche Laufzeit von Horizont Europa und das Nachfolgeprogramm, das 10. Forschungsrahmenprogramm, setzten. 

In der parallelen Begleitausstellung wurden viele erfolgreiche NRW-Forschungs- und Innovationsprojekte aus unterschiedlichen Disziplinen vorgestellt, die eine Förderung aus Horizont Europa und Horizont 2020 erhalten haben.