KULTUR UND WISSENSCHAFT

IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Innovationspreis NRW 2025: In Nordrhein-Westfalen entsteht Zukunft

08.09.2025

Land zeichnet Persönlichkeiten aus Düsseldorf und Bielefeld für herausragende Entwicklungen aus

Ob in der Wirtschaft, in der Wissenschaft oder in unserem Alltag: Um Fortschritt möglich zu machen, brauchen wir Innovationen. Gut, dass in Nordrhein-Westfalen viele zukunftsweisende Ideen entstehen, die neue Chancen eröffnen und die Welt verändern können. Mit dem Innovationspreis NRW 2025 gibt das Land diesen Ideen eine Bühne und zeichnet engagierte Persönlichkeiten aus, die mit Kreativität, Einsatz und Risikobereitschaft maßgeblich zur Innovationsstärke Nordrhein-Westfalens beitragen. Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur verlieh den Preis am Montag, 8. September 2025, an Forscher aus Düsseldorf und Bielefeld.

Erstmals fand die Preisverleihung im Rahmen des Innovationskongresses NRW mit 800 Teilnehmenden statt. Ministerpräsident Hendrik Wüst eröffnete den Kongress im Düsseldorfer EUREF-Campus. Wissenschaftsministerin Ina Brandes tauschte sich vor Ort über aktuelle Entwicklungen am Innovationsstandort Nordrhein-Westfalen aus.


„Nordrhein-Westfalen hat sich auf den Weg von der Kohle zur KI gemacht. Wir wollen ein starker Wirtschaftsstandort mit guten und sicheren Arbeitsplätzen bleiben. Damit das gelingt, brauchen wir Innovation, Wachstum und vor allem mutige Menschen, die aus Ideen neue Chancen machen. Wir stärken den Innovations- und Gründungsstandort Nordrhein-Westfalen, indem wir ein Forum schaffen, in dem unsere exzellente Spitzenforschung auf wichtige Partner trifft und wir so das innovative Potenzial unseres Landes noch besser ausbauen können. Dafür stehen auch beispielhaft die Nominierten für den Innovationspreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Ihre Impulse und Lösungen sorgen für mehr Investitionen und sichern die Zukunftsfähigkeit unseres Landes.“

Ministerpräsident Wüst

„Innovationen sind der Antrieb für eine resilientere, digitalere, nachhaltigere Zukunft und setzen Impulse für neues Wachstum. Doch hinter jeder bahnbrechenden Entwicklung stehen Menschen mit Mut, Kreativität und Weitblick – ihren Erfindergeist würdigen wir mit dem Innovationspreis NRW. In Nordrhein-Westfalen schaffen wir Raum für die Kraft unserer Unternehmen, den Pioniergeist des Mittelstands und die Exzellenz unserer vielfältigen Forschungslandschaft. Denn eines ist klar: Nordrhein-Westfalen hat alles, um die Zukunft erfolgreich zu gestalten – für uns und die kommenden Generationen.“

Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Neubaur
Ministerin Ina Brandes

„Exzellente Forschung ist die Quelle für Innovationen. Mit dem Innovationspreis unterstützen wir auch unsere herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, damit ihre Ideen schnell in der Praxis genutzt werden können – zum Beispiel für wirksamere Medikamente, smarte KI-Anwendungen und klimaschonende Baustoffe. Aus Spitzenforschung ‚made in NRW‘ entstehen Innovationen, die den Alltag der Menschen einfacher und besser machen.“

Wissenschaftsministerin Brandes

Diese Persönlichkeiten wurden ausgezeichnet:

  • Kategorie „innovation“ (Preisgeld 75.000 Euro): Prof. Dr. Dr. h. c. Holger Stark (Universitätsprofessor für pharmazeutische und medizinische Chemie sowie geschäftsführender Leiter der wissenschaftlichen Einrichtung Pharmazie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) ist es mit seinem Team gelungen, eine neue Therapie-Option zur Behandlung des Glaukoms (Grüner Star) zu entwickeln. Dabei hemmt ein Molekül entscheidende Enzyme und Rezeptoren. So können der Augeninnendruck und die Neuroprotektion, also der Schutz von Nervenzellen, reguliert werden.
     
  • Kategorie „innovation2business“ (Preisgeld 2 x 15.000 Euro): Dr. Christian Schwarz (Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter der Numaferm GmbH, Düsseldorf) entwickelte ge-meinsam mit Prof. Dr. Lutz Schmitt (Inhaber des Lehrstuhls für Biochemie I der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf) ein nachhaltiges Bioverfahren zur Herstellung von Peptiden und Proteinen. Im Spin-off Numaferm werden Peptide und Proteine durch die patentierte Technologie in deutlich kürzerer Zeit und zu deutlich geringeren Kosten hergestellt. Dadurch können medizinische Wirkstoffe schneller, günstiger und sicherer entwickelt werden.
     
  • Kategorie „innovation2market“ (Preisgeld 15.000 Euro): Dr. Martin Schleef (Gründer, langjähriger Geschäftsführer und Gesellschafter der PlasmidFactory GmbH, Bielefeld) gelang es, sogenannte Plasmid-DNA erheblich zu verkleinern, um sie für die Krebsbekämpfung verwendbar zu machen. Die mit Hilfe der sogenannten „Minicircle“ hergestellten „CAR-T-Zellen“ gelten als derzeit äußerst aussichtsreiches Werkzeug in der zielgerichteten Krebstherapie.
     
  • Für den Publikumspreis „innovation4transformation“ (Preisgeld 15.000 Euro) sind nominiert:
  1. Dr.-Ing. Andreas Bremen (Gründer und Geschäftsführer der Co-reactive GmbH, Düsseldorf) entwickelte einen innovativen Mineralisierungsprozess, der CO2-Emissionen in leistungsstarke Zusatzstoffe für Zement umwandelt. Auf diese Weise kann CO2 dauerhaft in Baumaterialien gespei-chert und somit der Umwelt entzogen werden. Die daraus entstehenden Zusatzstoffe verbessern die Druckfestigkeit und Langlebigkeit zementbasierter Baustoffe deutlich und schaffen so eine Alternative zum emissionsintensiven Zementklinker.
  2. Dr. Felix Schuster (Gründer und geschäftsführender Gesellschafter der Edgeless Systems GmbH, Bochum) entwickelte eine Technologie, die Unternehmen und Behörden eine sichere und souveräne Nutzung von Künstlicher Intelligenz und Cloud-Diensten ermöglicht. Durch „Confidential Computing“ bleiben alle Daten während der Nutzung von KI und Cloud-Diensten verschlüsselt.
  3. Rodja Trappe (Gründer und Geschäftsführer der Zauberzeug GmbH, Havixbeck) entwickelte den Feldfreund – einen autonomen Agrarroboter, der dank flexibler KI kontinuierlich dazulernt. Das hochmodulare System schont aufgrund seines niedrigen Gewichts die Bodenstruktur, ist schwarmfähig und kosteneffizient. Über offene Schnittstellen unterstützt der Feldfreund Präzisionswerkzeuge für Jäten, Säen, Inspektion, Analyse und Ernte. Bei jedem Einsatz lernt die KI dazu und schärft damit die Unterscheidung zwischen Kulturpflanzen und Beikräutern – für eine präzise, bodenschonende und resiliente Landwirtschaft.

Hintergrund

Bereits zum 15. Mal verleiht Nordrhein-Westfalen den Innovationspreis NRW an Persönlichkeiten, die in besonderer Weise Innovationen entwi-ckeln und vorantreiben. Die Preisträger sowie Nominierten werden von einer Jury ausgewählt, die sich aus renommierten Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammensetzt. Die Jurymitglieder stam-men aus verschiedensten Bereichen des Innovationssystems, um eine ganzheitliche Bewertung der Bewerbungen zu gewährleisten.


Weitere Informationen zum Innovationspreis NRW finden Sie hier, zum Innovationskongress NRW hier.