Digitale Wahlhilfe für zehn Städte in Nordrhein-Westfalen freigeschaltet
Wenn Europa-, Bundestags- oder Landtagswahlen anstehen, ist der Wahl-O-Mat für viele Menschen eine beliebte Entscheidungshilfe geworden. Jetzt können sich Wählerinnen und Wähler aus zehn Städten in Nordrhein-Westfalen auch vor der nächsten Kommunalwahl am 14. September 2025 per lokal-o-mat informieren. Entwickelt wurde das Angebot vom Wahl-O-Mat-Forschungsteam an der Heinrich-Heine-Universität (HHU) Düsseldorf unter der Leitung von Prof. Dr. Stefan Marschall mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung.
Der lokal-o-mat wurde am heutigen Mittwoch, 20. August 2025, für Aachen, Coesfeld, Duisburg, Düsseldorf, Gütersloh, Haan, Köln, Krefeld, Münster und Witten freigeschaltet und ist jetzt hier abrufbar: https://lokal-o-mat.de/ , https://politische-bildung.nrw und https://herzstueck.nrw .

„In unseren Städten und Gemeinden wird Politik für die Menschen konkret erfahrbar. Umso wichtiger ist es, dass möglichst viele Wählerinnen und Wähler von ihrem Recht auf Mitbestimmung Gebrauch machen. Mein großer Dank gilt Herrn Professor Marschall mit seinem Team und der Landeszentrale für politische Bildung. Mit dem lokal-o-mat machen sie auf die so wichtigen Kommunalwahlen aufmerksam und helfen den Wählerinnen und Wählern wissenschaftlich fundiert und zugleich spielerisch, die richtige Entscheidung zu treffen.“
Dr. Guido Hitze, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung: „Als Landeszentrale war es uns wichtig, ein digitales Tool zu entwickeln, das auch jüngere Wählerinnen und Wähler anspricht und an dessen Entwicklung sie beteiligt sind. Beides ist dem Team von Stefan Marschall hervorragend gelungen. Bürgerinnen und Bürger können die Positionen der Parteien mit den eigenen Interessen abgleichen und informiert wählen. Denn wie bei jeder Wahl gilt auch am 14. September: Jede einzelne Stimme zählt und macht einen Unterschied.“
Prof. Dr. Stefan Marschall, Politikwissenschaftler und Projektleiter: „Immer weniger Bürgerinnen und Bürger kennen die Positionen der Parteien in ihrer Kommune und wissen oft nicht, worüber der Rat entscheiden darf. Das Ergebnis ist nicht zuletzt eine sehr niedrige Wahlbeteiligung. Hier soll der lokal-o-mat als Angebot gegensteuern und niedrigschwellig darauf aufmerksam machen, welche Themen bei der Wahl relevant werden.“
Der lokal-o-mat bietet einen einfachen Zugang zu lokalen Politikthemen in den zehn Städten. Mittels Online-Abfrage können Nutzerinnen und Nutzer anonym ihre Position zu rund 30 kommunalpolitischen Thesen nach persönlicher Bedeutung gewichten und mit den Positionen der antretenden Parteien und Wählergruppen in ihrer Stadt vergleichen. Am Ende wird ihnen eine Rangfolge der Parteien und Wählergruppen angezeigt, mit denen die eigenen Antworten prozentual am häufigsten über-einstimmten. Es werden keine Daten erhoben und das Ergebnis wird nicht gespeichert. Vielmehr geht es darum, Klarheit über den eigenen Standpunkt zu gewinnen und mit anderen womöglich über neu gewonnene Ansichten zu diskutieren.
Mit dem Angebot soll gerade auch bei jungen Wählerinnen und Wählern Interesse für kommunale Politik und lokale Beteiligungsmöglichkeiten geweckt werden. Deshalb bestand die Redaktion, die die Thesen für das Tool bei mehrtägigen Workshops im Mai 2025 entwickelt hatte, aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen der teilnehmenden Kommunen.
Sie wurden bei der Formulierung der Thesen vom Wahl-O-Mat-Forschungsteam der HHU unterstützt. Für Düsseldorf, Münster, Witten und Coesfeld haben Studierende im Rahmen eines Politik-Seminars an der HHU die Thesen ausgearbeitet. Die Parteien und Wählergruppen wurden anschließend gebeten, sich Positionen innerhalb der Thesen zuzuordnen. Eine der Thesen dreht sich beispielsweise um Maßnahmen der Kommune gegen steigende Mieten.
Übrigens: Inzwischen gibt es zahlreiche weitere Online-Entscheidungshilfen für die Kommunalwahl. So hat die Universität Münster mit dem Kommunalwahl-Navi ein vergleichbares Portal für die großen Städte des Münsterlandes und Ostwestfalens – Münster, Bielefeld und Paderborn – entwickelt. Beteiligt an dem Projekt war auch die Universität Duisburg-Essen, die das Tool in Essen, Duisburg, Oberhausen und auch Köln ausgerollt hat. Darüber hinaus gibt es verschiedene Online-Wahlhilfen, die auf die jeweilige Kommune zugeschnitten sind, darunter der bonn-o-mat, der Düssel-O-Mat, der Sol-O-Mat für Solingen oder der Wahl-Buddy des Jugendrings in Dortmund. Für einige Städten gibt es gleich mehrere Angebote. Sie alle sollen zur politischen Meinungsbildung beitragen, damit möglichst viele Wählerinnen und Wähler von ihrem Wahlrecht bei der Kommunalwahl Gebrauch machen.
Die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen
Wahlberechtigte haben am 14. September 2025 die Möglichkeit, Kommunalparlamente, Bürgermeister und Landräte zu wählen. Im Gebiet des Regionalverbands Ruhr steht auch die Verbandsversammlung zur Wahl. Etwaige Stichwahlen für Bürgermeister und Landräte werden zwei Wochen später am 28. September 2025 abgehalten.
Weitere Informationen zu den Kommunalwahlen finden Sie auf der Sonderseite der Landeszentrale für politische Bildung https://herzstueck.nrw und auf https://www.im.nrw/themen/wahlen/wahlen/kommunalwahlen.