KULTUR UND WISSENSCHAFT

IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Neu, fortschrittlich, digital – Land fördert Medienkunst mit 450.000 Euro

21.08.2025
Thema: Kultur

Jury wählte zwölf Projekte aus, darunter fünf Medienkunstfellows

Ein Musikfestival im virtuellen Raum oder eine hybrid-digitale Tanzperformance: Der rasante technologische Fortschritt verändert die Kunst – und die Gesellschaft. Mit großer Resonanz hat das Land Nordrhein-Westfalen die Förderprogramme Medienkunstfonds und Medienkunstfellows in diesem Jahr neu aufgelegt. Aus knapp 60 Anträgen wählte eine Fachjury nun zwölf Projekte aus, die sich bis Ende 2025 in bildender Kunst, Film, Musik und Performance bis hin zu Virtual und Augmented Reality (virtuelle und erweiterte Realität) mit dem technologischen Wandel beschäftigen. Zudem hat die Jury das Stipendium des Landes für Medienkünstlerinnen vergeben. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft unterstützt die digitalen Kunstprojekte mit insgesamt fast 450.000 Euro.


Ministerin Ina Brandes

„Die Digitalisierung verändert all unsere Lebensbereiche bis in die kleinsten Alltäglichkeiten. Umso erfreulicher ist die große Resonanz auf unsere Förderprogramme Medienkunstfonds, Medienkunstfellows und Medienkünstlerinnen, die sich mit dem digitalen Wandel in Kunst und Kultur beschäftigen. Ich bin sicher, das Publikum von morgen wird sich von diesen Kunstprojekten ganz besonders angesprochen fühlen.“

Kulturministerin Ina Brandes

Das Landesprogramm umfasst zwei Kernbereiche – den „Medienkunstfonds – Fonds zur Förderung neuer kooperativer Prozesse“ und die „Medienkunstfellows“ zur überregionalen Vernetzung von Kulturorten mit Künstlerinnen und Künstlern.

Der Medienkunstfonds unterstützt gemeinsame Vorhaben der Medienkunst zwischen Institutionen und freien Initiativen. Zu den sieben ausgewählten Projekten zählt etwa „Live Coding im Metaverse“ der Hochschule für Musik in Detmold: Geplant ist ein deutschlandweit einzigartiges Musikfestival mit Live-Performances im Metaverse – einem virtuellen Ort, an dem sich die Avatare realer Menschen begegnen. Unter dem Titel „MAMI WATA“, beantragt von dem freien Theaterensemble „kain-kollektiv“ aus Bochum, entsteht eine hybrid-digitale Tanzperformance im Theater im Ballsaal Bonn. Die Kurzfilmfreunde Köln arbeiten bei „New Aesthetic“ zusammen mit „K. o. Z.“ (Kollektiv ohne Zukunft) an der Schnittstelle von Kurzfilm, Medienkunst und Gaming. Präsentiert werden die Ergebnisse beim Kurzfilmfestival Köln.

Die Medienkunstfellowships fördern Vernetzung von Kulturorten mit Künstlerinnen und Künstlern über die Landesgrenzen hinaus: Hiesige Kulturstätten laden Künstlerinnen und Künstler von außerhalb Nordrhein-Westfalens ein, um gemeinsam zu forschen und zu arbeiten. Vier der fünf für die Medienkunstfellowships ausgewählten Projekte haben Dortmunder Kulturorte eingereicht: die Akademie für Theater und Digitalität (Fellow: Bettina Katja Lange und Uwe Brunner, Wien/Berlin), der „Hartware MedienKunstVerein“ (Nadja Buttendorf, Berlin), das Dortmunder U (Manuel Talarico, Berlin) sowie das Theater im Depot (Claude Jansen, Hamburg). Damit erweist sich Dortmund als eines der wichtigen deutschen Zentren für Medienkunst. An der Kunsthochschule für Medien in Köln bezieht die in Amsterdam und Weimar lebenden Architektin und Künstlerin Paula Maya Strunden auch Studentinnen und Studenten der Kunsthochschule und des Zentrums für Zeitgenössischen Tanz der Hochschule für Musik und Tanz Köln ein.

Das Stipendium des Landes Nordrhein-Westfalen für Medienkünstlerinnen geht an Jana Kerima Stolzer. Die Jury hat die Stipendiatin aus 125 Bewerbungen ausgewählt. Die Künstlerin überzeugte die Jury mit ihrer interdisziplinären künstlerischen Praxis an der Schnittstelle von Video, Sound, Text und digitalen Technologien. Ziel des seit dem Jahr 2000 vergebenen Stipendiums ist es, die Entwicklung eines neuen Werks zu fördern sowie der Künstlerin Freiraum für die Erprobung neuer künstlerischer Methoden zu ermöglichen.