KULTUR UND WISSENSCHAFT

IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Spitzenforschung im Team: Neun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Nordrhein-Westfalen mit ERC Synergy Grants ausgezeichnet

06.11.2025

Jülich, Bonn, Köln, Aachen, Bochum und Münster werben begehrte Forschungsförderung ein

Neun Forscherinnen und Forscher aus Nordrhein-Westfalen erhalten in diesem Jahr die begehrten Synergy Grants des European Research Councils (ERC, Europäischer Forschungsrat). Am Donnerstag, 6. November 2025, hat der ERC die europaweit 239 Geförderten in 66 ausgewählten Projekten bekannt gegeben. Es werden Teams von zwei bis vier herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gefördert, die an der Schnittstelle ihrer etablierten Disziplinen nach neuen Erkenntnissen suchen. Die Grants unterstützen insbesondere die Vernetzung und Kooperation an verschiedenen deutschen und internationalen Standorten. Jedes Projekt erhält eine durchschnittliche Förderung von 10,3 Millionen Euro für eine Laufzeit von bis zu sechs Jahren.


Ministerin Ina Brandes

„Spitzenforschung ‚made in NRW‘ ist Teamleistung. Die Auszeichnung von neun Forscherinnen und Forschern in sechs interdisziplinären Teams ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass der Wissenschaftsstandort international zu den ersten Adressen gehört. Ich gratuliere den Forscherinnen und Forschern in Jülich, Bonn, Köln, Aachen, Bochum und Münster zu diesem großen Erfolg!“

Wissenschaftsministerin Ina Brandes

Je zwei der Preisträgerinnen und Preisträger kommen vom Forschungszentrum Jülich und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, je einer von der Uniklinik Köln und der Universität zu Köln, einer von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, einer von der Ruhr-Universität Bochum und eine Forscherin vom Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster.

Insgesamt sind 712 Projektbewerbungen aus ganz Europa zur ERC-Synergy-Grant-Ausschreibung eingegangen. Im Vorjahr waren es 548. Die nun ausgewählten 66 Projekte erhalten insgesamt 684 Millionen Euro. Daran sind 239 Forscherinnen und Forscher aus 26 Ländern beteiligt. Deutschland hat mit 28 Projekten und 41 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an deutschen Einrichtungen erneut die meisten Synergy Grants vor dem zweitplatzierten Großbritannien mit 24 Projekten eingeworben.

Ziel ist es, die europäische Spitzenforschung mit global führenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu verbinden und weitere Synergien zu schaffen. Die globale Reichweite des Programms wird unter anderem daran deutlich, dass mehr als 40 Prozent der geförderten Projekte von mindestens einer Person geleitet werden, die außerhalb der EU und der an Horizont Europa assoziierten Staaten ansässig ist – das sind vor allem die USA. Der Frauenanteil liegt bei 25 Prozent.

Die ERC-Grants werden im Rahmen des EU-Programms Horizont Europa je nach Stand der wissenschaftlichen Karriere in verschiedenen Kategorien und Disziplinen vergeben: Es gibt Starting, Consolidator, Advanced und Synergy Grants. Nach einer dieser vier möglichen Förderungen können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusätzlich einen Proof of Concept Grant einwerben, mit dessen Unterstützung die wirtschaftliche oder gesellschaftliche Verwertbarkeit eines bereits abgeschlossenen ERC-Projekts weiterverfolgt wird.

Liste der ERC Synergy Grants für Projekte aus Nordrhein-Westfalen

Eine vollständige Liste und Pressemitteilung des ERC gibt es hier.


ERC-ProjektWissenschaftlerin/WissenschaftlerHochschuleInstitut/BereichKooperation mit

CoEvolve 

Co-evolutionary dynamics of viral pathogens and human antibody response

Florian Klein 
Michael Lässig
Uniklinik Köln
Universität zu Köln
Institut für Virologie
Institut für theoretische Physik
Aleksandra Maria Walczak, Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) und Michael Desai, Harvard Global Research and Support Services Inc

CrowdING

Integrating the physics and social-psychology of crowd movement

Anna Sieben
Armin Seyfried
Forschungszentrum JülichInstitut für fortgeschrittene SimulationTom Postmes, University of Groningen

EPIRAP 

Robustness and plasticity of epithelial architectures

Sara WickströmMax-Planck-Gesellschaft zur Förderung der WissenschaftenMax-Planck-Institut für molekulare Biomedizin, MünsterEva Paluch und Daniel St. Johnson, University of Cambridge

HALF

Harmonic Analysis with Lean Formalization

Christoph Thiele
Floris van Doorn
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität BonnMathematisches Institut-

RedH0T 

Red teaming the H0 Tension

Julien LesgourguesRheinisch-Westfälische Technische Hochschule AachenInstitut für Theoretische Teilchenphysik und KosmologieLicia Verde, University of Barcelona Adam Riess, Johns Hopkins University Frédéric Courbin, University of Barcelona

PHOQUS

Photon-based scalable quantum information science

Arne LudwigRuhr-Universität BochumFakultät für Physik und AstronomiePeter Lodahl
und
Anders Søndberg Sørensen, University of Copenhagen