KULTUR UND WISSENSCHAFT

IN NORDRHEIN-WESTFALEN

Regionale Kulturstrategie Ruhr

Ruhrgebiet

Förderung von kulturellen Projekten im Ruhrgebiet durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft und den Regionalverband Ruhr

Kunst und Kultur haben in der Folge der Kulturhauptstadt 2010 einen wertvollen Beitrag für den Zusammenhalt der Gesellschaft und die Gestaltung des Ruhrgebiets als attraktiven Arbeits- und Lebensort geleistet. Kunst und Kultur stärken die Selbstwirksamkeit der Bevölkerung und tragen wesentlich zur überregionalen Attraktivität der Region bei.

Der Regionalverband Ruhr und das Land Nordrhein-Westfalen sehen weiterhin einen besonderen Förderbedarf des Ruhrgebiets aufgrund des anhaltenden Strukturwandels und setzen auf die erwiesene gestalterische Kraft von Kunst und Kultur.


Die Regionale Kulturstrategie Ruhr wurde im Dezember 2024 von Kulturministerin Ina Brandes und Regionaldirektor Garrelt Duin unterzeichnet und wird ab 2026 die Nachhaltigkeitsvereinbarung zwischen dem Land Nordrhein-Westfalen und dem Regionalverband Ruhr (RVR) ablösen, die nach dem Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 geschlossen wurde. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft sowie der RVR stellen mit der neuen Vereinbarung gemeinsam sechs Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, um neue Impulse für die regionale Entwicklung zu setzen und bewährte Strukturen, Netzwerke und Projekte für die Zukunft zu sichern.

Die Regionale Kulturstrategie Ruhr trägt den Veränderungen in der Bevölkerung und Bedarfen im Ruhrgebiet Rechnung. Sie bündelt bestehende Potentiale, stärkt bewährte Strukturen und Kooperationen und setzt neue Impulse.

Im Zentrum der Regionalen Kulturstrategie Ruhr steht die weitere Entwicklung des Ruhrgebiets zu einem Kunst- und Kulturstandort, der mit relevanter Kunst und lebendigen Kulturorte die Bevölkerung im Ruhrgebiet erreicht und eine über die Region hinausgehende Strahlkraft entwickelt. Dabei soll eine Profilierung über die Nutzung der eigenen Potenziale erreicht werden.

Kerninhalte der „Regionalen Kulturstrategie Ruhr“

  • Das Förderprogramm Interkultur Ruhr wird gestärkt: Um das friedliche und respektvolle Zusammenleben in einer immer diverser werdenden Gesellschaft zu fördern, wird das Förderprogramm ausgebaut und um Stipendien ergänzt. Die Netzwerkarbeit bleibt wesentlicher Bestandteil des Projektes. Die Sichtbarkeit des Projektes soll durch ein Festivalformat, das in Kooperation mit Akteurinnen und Akteuren der Region entwickelt wird, ausgebaut werden.
     
  • Die Förderung der Urbanen Künste Ruhr (UKR) als eigenständige Programmsäule der Kultur Ruhr GmbH wird fortgesetzt. Bis 2027 wird UKR mit der „Grand Snail Tour“ durch die Region reisen, um und in Kooperation mit lokalen Künstlerinnen, Künstlern und Initiativen auf öffentlichen Plätzen präsent zu sein. Darüber hinaus wird Urbane Künste Ruhr längerfristige Projekte initiieren, um weitreichendere Prozesse in der Region anzustoßen.
     
  • Die Kulturkonferenz Ruhr wird durch den RVR als Plattform für den kulturpolitischen Dialog fortgeführt und um weitere unterjährige Formate ergänzt.
     
  • Die Aktivitäten zur kulturellen Vernetzung der Region werden gestärkt. In diesem Rahmen übernimmt der RVR eine moderierende, koordinierende sowie fördernde Funktion. Bereits etablierte Kulturnetzwerke wie etwa den RuhrKunstMuseen und RuhrBühnen sollen gestärkt werden und neue Kooperationen angeregt werden.
     
  • Das Förderprogramm Kreativ.Quartiere Ruhr des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft wird ab dem Jahr 2026 vom RVR umgesetzt. Darüber hinaus entwickelt der RVR Vernetzungs- und Qualifizierungsprogramme für die Kreativ.Quartiere Ruhr. Die Profile und Cluster, die im Rahmen der kultur- und kreativwirtschaftlichen Entwicklungen in den Quartieren entstanden sind, sollen auch mit anderen europäischen Städten und Regionen verbunden werden.
     
  • Der Emscherkunstweg wird als Kooperation von Emschergenossenschaft und Regionalverband Ruhr mit Blick auf die IGA 2027 fortgeführt.
     
  • Die Ruhr Tourismus GmbH (RTG) bleibt zuständig für die Entwicklung eines eigenständigen kulturtouristischen Profils für das Ruhrgebiet. Sie wird sich dabei stärker auf die Ansprache neuer und junger Zielgruppen fokussieren. Die Event-Formate „Extra-Schicht“ und „Tag der Trinkhallen“ werden weiterentwickelt.