Wissenschaftsministerin Brandes: Anerkennung der herausragenden Leistungen an unseren Hochschulen in Nordrhein-Westfalen
Er gilt als der wichtigste Forschungsförderungspreis in Deutschland – der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis, der jährlich von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergeben wird und mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotiert ist. Unter den zehn Preisträgern 2026 ist Prof. Dr. Armido Studer von der Universität Münster. Der Chemiker wird für seine herausragenden Beiträge auf dem Gebiet der organischen Radikalchemie geehrt, die bahnbrechende Neuerungen in der Aktivierung von Wasser zur Herstellung von Wasserstoff hervorgebracht haben. Seine Entscheidung teilte der Hauptausschuss der DFG am Donnerstag, 11. Dezember 2025, mit.
„Herzlichen Glückwunsch an Prof. Dr. Armido Studer! Sein Erfolg bei Deutschlands wichtigstem Forschungsförderpreis zeigt eindrucksvoll, wie exzellent die Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen aufgestellt ist. Wir sind stolz auf die Anerkennung der herausragenden Leistungen an unseren Hochschulen. Zugleich ist der Preis ein Ansporn für unseren vielversprechenden Forschungsnachwuchs in Nordrhein-Westfalen.“
In der Forschung von Prof. Dr. Armido Studer geht es um nachhaltige Syntheseverfahren mit organischen Radikalen, also Molekülen, die mindestens ein ungepaartes Elektron aufweisen. Auf diesem Gebiet gilt er weltweit als Pionier und verschiebt die Grenzen der modernen Chemie. Wasserstoff lässt sich mithilfe chemischer Prozesse aus Wasser spalten. Der andere Bestandteil ist Sauerstoff. Dieser Vorgang benötigt normalerweise viel Energie und gilt in der Chemie als schwierig. Prof. Dr. Studer nutzt die innovative Photokatalyse und Triplekatalyse zur Aktivierung von Wasser, also zur Erhöhung seiner chemischen Reaktionsfähigkeit, um Wasserstoffatome unter milden und somit energieeffizienteren Reaktionsbedingungen herauszulösen. Solche photochemisch erzeugten Wasserstoffatome können unter anderem für die Medizinalchemie genutzt werden, um biologisch aktive Substanzen wie Arzneistoffe wirksamer und sicherer zu machen.
Prof. Dr. Armido Studer studierte, promovierte und habilitierte sich an der ETH Zürich. Seit 2004 ist er Professor für Organische Chemie an der Universität Münster. Er hat zahlreiche internationale Forschungspreise erhalten, darunter 2016 und erneut 2024 einen Advanced Grant vom Europäischen Forschungsrat (European Research Council, ERC). Prof. Dr. Studer ist unter anderem Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Zudem setzt er sich als Sprecher von Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein.
Hintergrund Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis
Für den Preis 2026 wurden der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) 144 Nominierungsvorschläge für 147 Personen vorgelegt, darunter ein Vorschlag für ein Forschungsteam. 77 Personen wurden erstmals nominiert, 70 Personen wurden bereits in Vorjahren vorgeschlagen. Die zehn ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erhalten eine Preissumme von jeweils bis zu 2,5 Millionen Euro für sieben Jahre.
Ziel des Gottfried Wilhelm Leibniz-Programms der DFG ist es, die Arbeitsbedingungen herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verbessern und ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern. Die Auszeichnung wird seit 1986 jährlich verliehen. Mit der diesjährigen Auszeichnung sind inzwischen 93 Leibniz-Preise nach Nordrhein-Westfalen gegangen.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.dfg.de/de/service/presse/pressemitteilungen/2025/pressemitteilung-nr-41